Am Ufer der Themse mit spektakulärem Blick auf die St Paul’s Cathedral, links die Tate Gallery of Modern Art und rechts das London Eye und Big Ben. Inmitten dieser visuellen Pracht würdest du meinen, dass ein Hotel um die Aufmerksamkeit der Besucher lange buhlen muss. Diese Wette wäre verloren. Ein Luxushotel, das zum Gesamtkunstwerk werden kann? Das gibt es, wenn auch nicht äußerlich. Im coolen London, dieser pulsierenden Metropole für Aufsehen zu sorgen, ist keine einfache Herausforderung, es sei denn, das Hotel, trägt die Handschrift des Design-Rockstars Tom Dixon. Der schönste Beweis, dass schicke Hotels nicht immer traditionell sein müssen hat mich zum glühenden Fan seiner charakteristischen Innenarchitektur gemacht.
Erst vor drei Jahren eröffnete das Architekturjuwel im berühmten Sea Containers House an Londons South Bank. Das Luxusdampfer-Retro-Hotel im 1920er-Jahre Design hat mich schon vor der Buchung verzaubert. Wie einzigartig die Lage für einen verlängerten Wochenend-Ausflug ist, stellten wir vor Ort fest. Für die Hamburger Sommerferien war bereits eine Reise nach Dubrovnik gebucht, aber die günstigen Flüge nach London waren eine große Verlockung, der ich nicht widerstehen konnte. Unser Sohn brauchte keine überzeugenden Argumente, London wie auch New York sind in seinem Alter die einzig wahren Metropolen. Von der Elbe zur Themse. Die direkte und kurzweilige Anreise bis direkt vor das Hotel denkbar komfortabel. Vom Flughafen London Heathrow mit der Bahn bis Blackfriars ist es nur noch ein kleiner Spaziergang bis zum Hotel.
Die nach Grünem Tee und Zitronengras duftende Hotel Lobby, in der die Farbe Kupfer dominiert, ist eine strahlende Bühne für das nautische Thema. Das vielfältige Design-Spektrum und der Einsatz unterschiedlichster Materialien wie Metall, Kunststoff, Glas, Samt oder auch Filz lassen dich spüren, warum der Name Dixon einen guten Klang in der Branche hat.
Die Eleganz eines transatlantischen Kreuzfahrtliners hat mich schon am Empfang beeindruckt. Eine riesige Wandverkleidung in Kupfer, die wie ein Schiffsbug geformt ist, krümmt sich entlang des Rezeptionstresens durch die gesamte Lobby. Die Abschnitte des Kupfers sind zum Patchwork vernietet und mit einer Ober- und Unter- Beleuchtung dezent akzentuiert. Drei gigantische Kettenglieder mitten im Raum sorgen für den nötigen Showeffekt.
Die 359 Zimmer sind dagegen deutlich zurückhaltender. Hier dominieren Grautöne und klassisch gehaltene klare Strukturen mit dekorativen Magenta und Gold Tupfern. Unsere großzügige River View Balcony Suite trumpfte dann doch noch mit Opulenz, einem Panoramablick. Am Balkon der Suite lässt sich in gewohnt britischer Lässigkeit zurücklehnen und entspannt das Geschehen auf der Themse genießen. Herrlich, besonders wenn sich die Sonne durch die dunkle Wolkendecke endlich hervorgeschoben hat und die glitzernde Oberfläche der Themse ihre Lichterspiele im Takt und Rhythmus der hippen Fahrstuhlmusik einstimmt.
Den beiden Bars und dem Restaurant des Hauses hat Tom Dixon dagegen eine ordentliche Portion Luxusdampfer-Retro-Flair verpasst. Die Cocktailbar „Dendelyan“ im Erdgeschoss ist die erste Adresse für After-Work-Drinks. Und oben im 12. Stock befindet sich ein wahrer Art-decó-Schatz: Rumpus Room. Inspiriert vom London der Zwanziger Jahre hat die Bar einen spektakulären Blick auf die Skyline und die Themse. Von außen ist die Rooftop-Bar wie das obere Deck eines Kreuzfahrtschiffs konzipiert und verfügt über eine Terrasse mit ungehinderter Sicht auf Europas schönste Metropole. Hier feiert das junge und hippe Publikum bei Live-Musik und mit den coolsten DJs der Stadt bis in die frühen Morgenstunden. Ein ganz großes Dankeschön geht an Inga, die sämtliches Hotel Sicherheitspersonal zur Rooftop Bar versammelt hat, nur um mir die ungestörte Sicht zu ermöglichen. Welch ein Service!
Das ist aber noch lange nicht alles, was das Hotel an Kunst und Design zu bieten hat. Die Besucher des eleganten Spa erleben auch hier eine besonders stimmungsvolle und kreative Interpretation des nautischen Themas.
In gelben oder blutroten Polstern genießt du im Sea Containers Restaurant nicht nur ein für englische Verhältnisse opulentes Frühstück, du erlebst auch das kulturelle Herz Londons, das direkt an der Hotelpromenade pulsiert.
Wie zentral das Hotel liegt und wie angesagt dieser Stadtteil ist wurde mir erst vor Ort bewusst. Fußläufig und entlang der Themse führt dich die Promenade in ca. 20 Minuten zur London Bridge oder in anderer Richtung zum London Eye und Big Ben. Wäre da nicht die Bahnfahrt zum Flughafen, könntest du auf die Oyster Card verzichten.
Im schönen London habe ich nicht nur ein neues Hotel entdeckt, das für einen Städtetrip trendiges Ambiente, kostenfreies Wlan im Hotel, ein Smartphone to Go (mit Wlan und Netz), Steckdosen mit internationalen Adaptern (was in London kein Standard ist) anbietet. Meine weiteren London Neuentdeckungen sind ebenfalls einen Besuch wert.
Ralph’s Coffee: Ralph Lauren hat nach Paris und New York nun auch im Herzen von London, in der Regent Street, sein Restaurant im Shop gelauncht. Passend zur Marke, eine Art Gentlemen’s Club mit klassischer Holzvertäfelung, Sitzgelegenheiten aus Sattelleder und Reitmotiven an den Wänden. Mit kleinen und schmackhaften Gerichten in luxuriöser Darbietung perfekt geeignet für eine Shopping-Pause.
Union Street Café: Sternekoch Gordon Ramsay’s hochwertige und natürlich nicht ganz günstige italienische Küche eignet sich besonders für ein Dinner, denn das Restaurant ist vom Hotel aus fußläufig erreichbar.
TAP Coffee: Unweit vom British Museum, in Rathbone Place, befindet sich das unabhängige TAP Coffee, das seinen Kaffee selbst röstet und zum Kauf oder Verzehr im Laden anbietet. Im Sonnenschein vor dem Laden auf einer Holzbank sitzend ist der Kaffee-Genuss eine unvergessliche Erinnerung.
Was bleibt nach einem wiederholten London Besuch? Eine einzigartige Kreuzfahrtreise und eine Neuentdeckung für Design-Liebhaber und Junggebliebene. Mit seinen Lampen und Möbeln gehört Tom Dixon zu den Stars der Branche. Willkommen in der Welt von Tom Dixon heißt es übrigens auch im Museum of Modern Art in New York, dem Centre Georges Pompidou in Paris oder dem Victoria and Albert Museum in London. Auch da kannst du während einer Besichtigung von einem Dixon-Stück im eigenen Haus weiter träumen.
Spar-Tipp: Hotelpreise solltest du nicht nur über die üblichen Suchmaschinen recherchieren. Auf der Hotel Website direkt finden sich immer wieder Luxus-Schnäppchen, die deutlich attraktiver sind, als Booking und co. Ideale Reisezeit für London ist übrigens während der Sommerferien. Da stimmen sowohl das Wetter als auch die Hotelpreise.
Mehr Reise-Tipps findest du in meinen weiteren Berichten, zum Beispiel über die schönste Stadt Deutschlands: Hamburg
- Ein Ausflug ins Altes Land: Jens Rittmeyers Sterneküche im Alten Land
- Bestes Luxushotel in Hamburg: Ein Juwel in Hamburg, Luxushotel Louis C. Jacob
- Spar-Tipps für Hamburgs Sterne-Restaurants: 13 Sterne-Restaurants in Hamburg – Insider Tipps für jedermann
- Das beste Sterne-Restaurant in Hamburg: Der beste Koch von Hamburg – Kevin Fehling
2 Kommentare
Hi Svemirka, cooles Hotel, guter Tipp für den nächsten London Trip 🙂 Ich kann das May Fair Designhotel empfehlen – das aktuelle Hotel der Londoner Fashion Week.
Lieber Jan, danke für dein schönes Feedback und natürlich für deinen Hotel Tipp. May Fair klingt super interessant, vielleicht was für meine nächste London Reise ? Sonnige Grüße aktuell von Ibiza. Svemirka