Nirgends ist der Advent so feierlich wie in der Heimat der hohen Alpengipfel. Wie das perfekte Weihnachtsidyll aussieht, weiß man gleich nach der Ankunft im opulent geschmückten „Baur au Lac“. Von den Hotelzimmern bis zum Park: In der Weihnachtszeit strahlt das Luxushotel doppelt und verwandelt den ganzen Zürichsee in ein zauberhaftes Lichtermeer.
Stilvoller geht es nicht. Ausgezeichneter auch nicht: Die Grand Dame von Zürich, das Traditionshotel „Baur au Lac“ feiert in diesem Jahr nicht nur sein 175-jähriges Jubiläum. Von den Lesern des renommierten Condé Nast Traveler zum besten Hotel Europas und zum zweitbesten der Welt gewählt, holte Sommelier Marc Almert in diesem Jahr den Titel als „Bester Sommelier der Welt“. Damit nicht genug, der zweite Michelin-Stern lässt den glanzvollen Himmel über dem Gourmetrestaurant „Pavillon“ noch heller leuchten.

Eines der weltweit ältesten 5-Sterne Hotels, die noch im Besitz der Gründerfamilie sind, schmücken nicht nur zahlreiche Auszeichnungen. Die Zeit im „Baur au Lac“ hätte ich am liebsten angehalten, um keine Sekunde zu verpassen, während ich in die bewegte Familiengeschichte, in eine andere Welt eintauchte.
Vom Bäcker und Wirt zum Hotelier: Die Erfolgsgeschichte des Johannes Baur
Als der Bäckergeselle und spätere Hotelpionier Johannes Baur aus dem österreichischen Vorarlberg in den 1820er Jahren nach Zürich emigrierte und dort zunächst die schlichte Wirtschaft „Zum Kirschbaum“ in der seinerzeit noch beschaulichen Marktgasse eröffnete, ahnte er vermutlich eher nicht, wie sehr sich die direkte Nachbarschaft seiner Gaststätte nur einige wenige Jahre später verändern würde.

Ab den 1830er Jahren erfuhr die heute unter den Namen Quartier „City“ und „Kreis 1“ international als ausgesprochen exklusives Geschäfts- und Wohngebiet bekannte Altstadt Zürichs rund um die Bahnhofstraße, den Münsterhof sowie den Neumarkt (Paradeplatz) und Schanzengraben eine grundlegende Umgestaltung, Erneuerung und Aufwertung.
Gastronom Baur nutzte die Gunst der Stunde und eröffnete 1838 mit dem Hotel „Baur en Ville“ am heutigen Paradeplatz das erste bald auch überregional bekannte und beliebte Luxushotel der Stadt. Von seinem großen Erfolg in nur kurzer Zeit beseelt und ermutigt, ging der Hotelier schließlich 1844 das für damalige Verhältnisse unabsehbare unternehmerische Risiko ein und eröffnete am Nordufer des zu dieser Zeit noch kaum touristisch genutzten Zürichsees sein zweites Hotel „Baur au Lac“.

Das Haus am Ufer rückte den See langsam in das Bewusstsein der Bevölkerung
Sein Riecher für günstige Gelegenheiten und sich zukünftig lohnende Investitionen sollten Baur auch hier nicht täuschen, denn das zunächst nur als kleine Pension betriebene Haus mit Seeblick entwickelte sich durch seine eher abgeschiedene und diskrete Lage schnell zur favorisierten Unterkunft von inkognito reisenden wohlhabenden Adeligen.
Im Laufe der Jahre wurde das ganzjährig stark nachgefragte Haus nach und nach zu dem Luxushotel heutiger Erscheinung und Prägung ausgebaut, die Presse lobte die Einrichtung geradezu „über den grünen Klee“ und machte das „Baur au Lac“ unter den Vertretern des europäischen Hoch- und Geldadels somit noch bekannter und begehrter.

Wenn sich die Mächtigen und Reichen auf eine Reise nach Zürich begaben, stiegen sie bevorzugt in dem so luxuriös und großzügig ausgestatteten Hotel samt grünem Park und mit Seeblick ab. Zu den berühmten und illustren Gästen zählten zum Beispiel Kaiser Wilhelm II., der Kaiser von Äthiopien Haile Selassie, die Kaiserin Elisabeth („Sissi“) von Österreich sowie Könige von Bayern, Schweden und Norwegen. Auch Kulturschaffende wie Richard Wagner, Marc Chagall und Thomas Mann sowie Henry Moore, Alfred Hitchcock und Sophia Loren waren Stammgäste. Gleiches galt bzw. gilt für Gina Lollobrigida und Audrey Hepburn sowie Jayne Mansfield und Brigitte Bardot.

Von Generation zu Generation halten die Nachkommen das Familienerbe in Ehren
1852 übergab Johannes Baur die Geschicke des bereits weltweit renommierten Hauses in die Hände seines Sohnes Theodor, welcher das Züricher Hotel bis zur Übernahme durch dessen Tochter Emmy im Jahr 1889 leitete. Zusammen mit ihrem Ehemann, dem Kölner Hotelier Karl Kracht, erweiterte die Erbin das Haus in der Folgezeit auf die heutige Größe von 17.000 m² Fläche plus 1.400 m² Außenbereich.

Nach dem Tod Karl Krachts 1914 übernahm zunächst dessen Neffe Hans Kern und schließlich seine Söhne Fritz und Hermann Kracht 1916 die Leitung des „Baur au Lac“. Hermann Krachts Sohn Charles und seine Tochter Heidi zeichneten dann zwischen 1949 und 1990 verantwortlich für die edle Spitzenhotellerie am Zürichsee. Charles Kracht initiierte 1970 auch den nach englischem Vorbild konzipierten „Club Baur au Lac“ in der klassizistischen Villa Rosau von 1843, der als erster seiner Art in der Schweiz heute etwa 450 Mitglieder zählt und seit 2016 wegen Renovierungsarbeiten im Stammhaus vorübergehend im gleichermaßen traditionsreichen Restaurant „Sonnenberg“ am Hitzigweg residiert.
Seit 1990 entscheidet nun die bereits sechste Generation der Gründerfamilie über das berühmte Hotel, namentlich sind dies die Witwe von Charles Kracht Marguita Kracht sowie deren beiden Kinder Andrea Kracht und Gabrielle Feldhahn-Kracht. In diesem Jahr feiert die einzigartige Institution der Gastfreundschaft im Herzen Zürichs ihr 175-jähriges Jubiläum.

Vom Balkon oder der Badewanne aus die majestätischen Alpen in der Ferne sehen
Als eines der weltweit ältesten 5-Sterne-Hotels in Familienbesitz wurde das „Baur au Lac“ das letzte Mal von 2008 bis 2009 für gut 45 Millionen Franken umfangreich modernisiert und renoviert, seitdem stehen Gästen zusätzliche Suiten und Zimmer sowie die geräumige Dachterrasse mit fantastischem Fernblick auf See und Stadt zur Verfügung. Insgesamt haben die Gäste die Auswahl zwischen äußerst erlesen ausgestatteten und eingerichteten 119 Zimmern sowie 18 Suiten mit einer Fläche zwischen 37 m² bis 100 m².
Mein ruhiges Deluxe Doppelzimmer mit Blick zum Kanal beeindruckte nachhaltig mit Komfort und Luxus. Die durchweg hellen und großzügigen Räume wurden ausschließlich mit den feinsten Materialien wie exklusiven englischen, französischen und italienischen Stoffen sowie maßgefertigten Möbeln und Lichtelementen aus Belgien, Deutschland sowie England und Frankreich eingerichtet. Sprichwörtlich wie aus einem Märchen wirken auch die außergewöhnlichen Marmorbadezimmer, in denen man sich teilweise sogar mit Blick auf den See oder den benachbarten Schanzengraben perfekt entspannen kann. Selbstverständlich verfügen sämtliche Suiten und Zimmer auch über technisch zeitgemäß ausgestattete Arbeitsplätze sowie kostenfreies WLAN und eine ebensolche Minibar.

In dem zeitlosen Hotel der Spitzenklasse am See wird nur erstklassiges serviert
Das kulinarische Angebot: Ein Feinschmecker-Paradies. Die in der Vergangenheit wiederholt mit in der Fachwelt sehr begehrten Preisen ausgezeichnete Gastronomie des „Baur au Lac“ bedient allerhöchste Ansprüche.

In den zwei Restaurants, „Pavillon“ und „Baur’s“ sowie „Le Hall“ und „Baur au Lac Terrasse“ treffen sich deshalb folgerichtig Feinschmecker und Gourmets aus aller Welt das ganze Jahr über, um nach Herzenslust zu genießen und zu schlemmen. Das von dem französischen, auf das Design von Grand Hotels spezialisierten Architekten Pierre-Yves Rochon entworfene und rundum verglaste „Pavillon“ lässt die Gäste schon beim Eintreten durch die mächtige Rotunde mit den prachtvollen Stuckarbeiten staunen.
Unter der Regie von Chefkoch Laurent Eperon, Restaurant Manager Aurélien Blanc, Chef Pâtissier Vincent Cousot und dem 2019 zum „ASI Best Sommelier of the World“ gewählten Marc Almert kommt hier „Contemporary Fine Dining“ als kreative Interpretation der Haute Cuisine auf die Tische und Teller. Delikaten kulinarischen Gedichten gleicht das Menü à la carte mit roh mariniertem Kingfish samt Manuka-Honig, Bourbon-Vanille und japanischem Yuzu, Rinderfilet mit Kruste aus grünem Pfeffer an Sauce Bordelaise und diversen hausgemachten Sorbets zum Dessert. Der kürzlich verliehene zweite Michelin Stern und die 18 Punkte vom „Gault Millau“ sind in jeglicher Hinsicht verdient. Auf der rundum imposanten Weinkarte finden sich aktuell über 700 Flaschenweine aus zwölf verschiedenen Weinländern.

Ob im altehrwürdigen Gebäude oder an der frischen Luft: Es gibt nur vom Feinsten
Nicht minder gediegen und erstklassig speisen Kenner in der ebenfalls vom Sommelier-Weltmeister des Jahres 2019 Marc Almert in Sachen Weine betreuten, erst im September eröffneten Brasserie und Bar „Baur’s“.

Als Auftakt und Appetitanreger kann ich sämtliche Vorspeisen nur wärmstens empfehlen, besonders gut gemundet haben mir persönlich vor allem der auf Kirschholz hausgeräucherte Bio-Lachs und der über 18 Monate gereifte Pata Negra Rohschinken aus Vaumarcus. Wer danach doch Lust auf mehr hat, wählt Pasta- und Risotto Gerichte. Frisch vom Grill werden Steaks der Zuschnitte Rib Eye, Tenderloin und der atemberaubende Wagyu-Burger mit Trüffelmayonnaise, Pommes frites und Entenleber kredenzt. Regionale Klassiker wie Zürcher Geschnetzeltes und Wiener Schnitzel fehlen ebenso wenig auf der Karte. Ein weiteres kulinarisches Highlight war auf jeden Fall der süße Abschluss aus feinen Nachspeisen wie Apfel- und Zitronentarte mit Vanille- oder Sauerrahm und Schokoladenmousse.

Nachmittags verwandelt sich „Le Hall“, die Lounge des besten Hotels Europas, in den Place to be für alle, die ihren Zürich-Nachmittag mit Afternoon Tea und einem Glas Champagner, einläuten wollen. Neben Tee- und Kaffeespezialitäten und Feingebäck können kleine Snacks, leichte Hauptgerichte und hausgemachte Pâtisserie in stilvoller Atmosphäre zu sich genommen werden.

Das ewig schöne „Baur au Lac“ bietet neben seiner privilegierten Lage am Zürichsee, der ausgezeichneten Kulinarik und erstklassigen Service alles, um die Welt zu vergessen und alles andere gleich mit, und das kontinuierlich seit 175 Jahren.
Offenlegung: Das außergewöhnliche Luxushotel „Baur au Lac“ mit seinem perfekten Service habe ich im Rahmen einer Pressereise kennengelernt. Auf meine Objektivität kannst du dich verlassen.
Kontakt: Baur au Lac / Restaurant Pavillon
Mehr „Baur au Lac“ Momente und Zürich-Tipps erfährst du auch bei meiner Kollegin Sabine auf FRATUSCHI.
Und wenn du dich für den Beruf des Sommeliers interessierst, ich stelle dir den Sommelier-Weltmeister vor: Marc Almert – Bester Sommelier der Welt
4 Kommentare
Liebe Svemirka, was für ein wundevoller Artikel. Das macht richtig Lust das Baur au Lac mal persönlich kennenzulernen!
Liebe Marie,
was für ein zauberhaftes Feedback! Ich danke dir, sehr. Es war ein unvergessliches Erlebnis das historische Haus im Detail zu erleben, wobei der ausgezeichnete Service mit vielen ganz persönlichen Momenten in nachhaltiger Erinnerung bleiben wird. Mein erster Besuch in Zürich hätte also nicht perfekter sein können. Zu gerne würde ich die Luxusperle auch einmal in der Sommersaison erleben, mit dem Zürichsee direkt vor der Tür und dem Bikini im Gepäck.
Viele liebe Grüße aus Hamburg,
Svemirka
Liebe Svemirka,
ein sehr schöner Artikel mit wundervollen Bildern. Zürich hat mir auch so gut gefallen zur Vorweihnachtszeit. Ich erinnere mich sehr gerne an unsere gemeinsame Reise und hoffe, wir werden dies bald wiederholen.
Herzlichst
Sabine
Liebe Sabine,
ich danke dir sehr für dein schönes Feedback. Es war auch für mich ein Genuss und unglaublich inspirierend mit dir das luxuriöse Hotel und die Stadt Zürich zu entdecken. Ich hoffe wir sehen uns sehr bald wieder.
Ganz liebe Grüße von der Elbe,
Svemirka