(Anzeige) Das Obst im Alten Land erzählt Geschichten. Im Frühling von der Apfelblüte, die das Land in ein zartrosa Blütenmeer taucht. Im Sommer von den eng beieinander hängenden Äpfeln, die einige der Äste dazu zwingen, sich bis auf den Boden zu biegen. Von den Apfeltagen im Herbst, wenn die Erntezeit das ganze Alte Land in eine knackig-süße Versuchung verwandelt. Und vom idyllischen, genussvollen Winter. Denn das Alte Land bei Hamburg lockt nicht nur mit Äpfeln.
Auf den Geschmack brachte mich Sternekoch Jens Rittmeyer beim Besuch des Geniessermarkt & Apfeltage auf dem Biohof Ottilie in Mittelnkirchen. Auf der anderen Seite der Elbe. Begeistert entdeckte ich, dass das Alte Land keine verstaubte Obstkiste, sondern eine junge, lebendige und kreative Gemeinde ist.
Das Alte Land: Hamburgs Obstgarten
Das Gute liegt so nah. Südwestlich von der Elbe liegt das fruchtbare Alte Land, das größte Obstanbaugebiet Deutschlands, das sich von Hamburg über Buxtehude bis nach Stade erstreckt. Schlängelnde, grüne Deichhänge auf denen wollige Schafe für wilde Romantik sorgen, Leuchttürme die den Schiffen ihren Weg weisen, unter Denkmalschutz stehende Mühlen und reich verzierte Bauernhäuser prägen den Obstgarten vor den Toren Hamburgs.
Das Alte Land lädt insbesondere zur Apfelblüte und später zur Apfelernte zu ausgiebigen, farbintensiven Spaziergängen ein, so kennen es die meisten Besucher. Zur Pflanzzeit, wenn der kühle Wind kräftig um die Nase pustet, ist die frische Luft Entschleunigung und Erlebnis zugleich. An so einem Tag machte ich mich auf den Weg, eine Autostunde von Hamburg entfernt, vorbei an heiler Dorfwelt, mitten ins Alte Land.
Geniessermarkt & Apfeltage
Die tief stehende Herbstsonne bahnte sich immer wieder ihren Weg durch die weiße Wolkendecke und ließ den liebevoll geschmückten Biohof Ottilie, auf dem in diesem Jahr erstmals die Veranstaltung “Geniessermarkt und Apfeltage” stattfand, im rot-goldenen Licht erstrahlen. Die elf auf dem idyllischen Hof teilnehmenden traditionellen Genussmanufakturen, alle aus biologisch-kontrollierter Landwirtschaft, waren bereit den Besuchern das Echte und Ursprüngliche näherzubringen.
Jens Rittmeyer, der berühmteste Sternekoch südlich der Elbe, war gleich mit zwei Manufakturen auf dem Event vertreten, mit dem Gourmetrestaurant N° 4 und mit seinen meisterhaften Saucen. In seiner mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Küche fokussiert er sich auf Produkte aus dem Alten Land, so führte er mich über den Biohof, machte mich mit den lokalen Bauern, dessen Zutaten er bezieht, bekannt und brachten mich dazu diese einzigartige Kulturlandschaft mit neuen Augen zu sehen.
Ottilie’s Spezialitäten – mehr als nur Apfelkuchen in verschiedensten Variationen
Mit welcher Kreativität und Leidenschaft ein Bioland Apfelstreuselkuchen im Ottilie Hofcafé daherkommt war nicht nur ein optischer Genuss. Inmitten ihrer bezaubernden Hofanlage servierte Kerstin Hintz Kuchen und Torten aus eigener Handwerkskunst und überzeugt in ihrem Biohof Café nicht nur mit feinem Geschmack. Kommunikativ und mit dem ganzen Herzen dabei nimmt sie sich immer wieder Zeit für eine kleine Warenkunde.
Ein besonderes Einkaufserlebnis bietet der sorgfältig bestückte Bio Hofladen. Bei der saisonalen Auswahl mit regionalen Produkten ist auch Kerstins Hof-Manufaktur, der fruchtige, handwerklich hergestellte Altländer Apfel-Ketchup, der es in 2018 zum niedersächsischen kulinarischen Botschafter geschafft hat, natürlich im Sortiment zu finden.
Die Hofscheune, ein Garten Eden
Nur ein paar Schritte entfernt, in der Hofscheune, schmeckte ich beim Verkosten der Goldparmäne, einer der ältesten Apfelsorten, den warmen Sommer – im Oktober. In unzähligen Holzkisten sorgfältig gekennzeichnet duftete das Lieblingsobst der Deutschen wunderbar süß-säuerlich. Im schwachen Sonnenlicht, das durch die kleinen Scheunenfenster durchdrang, lockten saftige, reife und bissfeste Schätze.
Peter Heyne vom Bioland-Hof Altendorfer Apfelei präsentierte stolz seine alten Apfel- und Birnensorten, während Jörg Quast vom Finkenwerder Öko-Obst mit seinen modernen knackig roten Apfelsorten, die auf den Fotos besonders gute Figur machten, auftrumpfte. Und ich probierte mich durch die Saison, bis ich nicht mehr wusste welcher Apfel der beste war, sie schmeckten einfach alle köstlich.
“Slow Baking” – Mit Ruhe und Zeit zum Brot-Handwerk
Als Inbegriff der Handwerkstradition zählt das Brot zu einem der ältesten Produkte. Wie intensiv ein Butterbrot nach einer 48 Stunden Teigreifung schmecken kann, war für mich ein neues Geschmackserlebnis. Die Betriebe, die nach handwerklicher Tradition ihre Back- und Konditoreiwaren herstellen und dem Brot Ruhe und Zeit gegeben, sind rar geworden. Wolfgang Heyderich, einer der weltweit wenigen Brot-Sommelier und mehrmals ausgezeichneter Bäcker kreierte in seiner Konditorei-Bäckerei Heyderich extra für dieses Event eine besondere Brot-Variante, das “Apfel mag Dinkel-Brot”. Mit diesem hätte mein krüscher Sohn noch in der Kindergartenzeit seine Brot-Leidenschaft entdeckt.
Als der Herbstwind anfing stärker über den Elbdeich zu wehen und die Wolken zum wiederholten mal die Sonne verdeckten, wurde es etwas kühl. Da kamen die lodernden Flammen am Holzkohlegrill von Familie Brünjes wie gerufen. Und auf dem Grill lockte ein besonders herzhafter Genuss. Der Milchschafhof Brünjes bot köstliches vom Bioland Lamm, frisch gegrillte Merguez mit Johannisbeerchutney.
Ihre handwerklich hergestellten Bio Milchprodukte, Salami vom Milchschaf sowie Lammfleisch sind nicht nur auf dem eigenen Hof erhältlich, sondern auch in ausgewählten Naturkostläden, allerdings nicht die Merguez vom Lamm, diese wird nur in kleiner Stückzahl und für besondere Anlässe hergestellt.
Sterneküche im Alten Land
Ganz besonderes Handwerk aus der Sterneküche des Restaurants N° 4 hob ich mir bis zum Schluss auf, denn wegen diesem Genussmoment war ich extra ins Alte Land gekommen. Sternekoch Jens Rittmeyer, der in Gourmetkreisen auch den Spitznamen „Saucengott“ trägt, bot mit seiner kulinarischen Kreation ein einzigartiges Geschmackserlebnis. Nachdem ich seine Rote Bete Ravioli mit Birnenbalsam-Essigsauce gekostet hatte, stand mein Wunsch fest: Die ausgezeichnete Küche wollte ich unbedingt ausführlich testen. Und daraus wurde dann ein genüssliches 8 Gang Menü bei dem ich die Zeit vergaß.
N° 4 – DAS Gourmet Restaurant in Buxtehude
Die Nummer 1 im Alten Land heißt N° 4, ein Sterne Restaurant in Buxtehuder Altstadt mit nur 4 Tischen. Entsprechend herausfordernd war es einen freien Termin zu finden. Tipp: frühzeitig reservieren.
Jens Rittmeyer, der zu den besten Köchen Deutschlands zählt, beherrscht nicht nur die Kunst die verschiedenen geschmacklichen Komponenten harmonisch in Einklang zu bringen, er ist auch ein großartiger Gastgeber. Das Erlebnis im charmanten historischen Gebäude, im Hotel Navigare, fühlte sich an wie ein Dinner in Jens eigener Küche. Kaum im lichten und behaglichen Backsteingewölbe angekommen nahm er mich in die Küche. Vertraut stellte er mir sein Küchenteam vor, ließ mich in die großen Töpfe mit seinen aufwendigen, aromatischen Saucen schnuppern und machte nebenbei in mitreißender Laune immer wieder Scherze.
Auch wenn das Menü nebenan und nicht in der Küche serviert wurde, durch ein Panoramafenster hatte ich den Kochkünstler und seine Spielwiese den ganzen Abend im Blick.
Aus dem Alten Land in die Sterneküche von Jens Rittmeyer, meine „Nordische Reise“
Und dann ging meine “Nordische Reise” los, so heißt das Menü im Restaurant N° 4. Ein regional, nordisch geprägtes acht Gänge Menü, das an Qualität, Raffinesse und Handwerk unübertrefflich war.
Bereits der erste Gang war ein Feuerwerk und ich überfordert. Der wurde nicht von Jens alleine serviert, gefühlt kam das ganze Küchenteam an den Tisch und servierte kleine kostbare Kunstwerke.
Fast bei allen folgenden Gängen kam der Küchenchef selbst an den Tisch, verfeinerte die Gerichte mit seinen hervorragenden Saucen, gab Erläuterungen zu einzelnen Produkten und deren Zubereitung und nahm sich Zeit für persönlichen Austausch.
Einer der Schwerpunkte in der Sterneküche von Jens Rittmeyer sind die saisonalen Zutaten. In seinen Gerichten verwendet er nach Möglichkeit nur Produkte aus der Region, so waren in den einzelnen Menügängen immer wieder aromatische Produkte, die ich beim Geniessermarkt & Apfeltage im Alten Land begutachtete, verarbeitet.
Eine großartige Besonderheit war die Weinbegleitung, wahlweise mit oder ohne Promille. Denn hier muss ein Autofahrer nicht den ganzen Abend beim prickelnden Wasser ausharren. Innovative alkoholfreie Getränke von der Manufaktur Jörg Geiger werden zu jedem Gang individuell und fachkundig gereicht.
Gerichte Tunen mit “Ohne Sauce kein Vergnügen!”
Jens Rittmeyer ist ein Paradebeispiel für Sterneköche, die es verstanden haben, die eigenen, besonderen Kochtalente zu nutzen. So hat er mit seinem Saucenhandwerk den Nerv der Zeit getroffen. Für alle Genießer, die wenig Zeit haben, oder keine begnadeten Köchen sind, ich zähle mich zu den letzteren, lassen sich mit Rittmeyers Saucen in der eigenen Küche mit wenigen frischen Beilagen kombiniert, Gerichte auf Feinschmecker-Niveau tunen.
Sternekoch Genussmomente für das Zuhause, mein Genießer Tipp: Ein frisch gebratenes Lachsfilet bekommt durch die herb-säuerliche Apfelcider-Sauce aus der Manufaktur von Rittmeyer Feinkost-Saucen den besonderen Kick, einfach großartig! Ausprobiert habe ich auch Brombeer-Wacholderjus und meine kurz gebratene Entenbrust wurde ein Festessen.
Restaurant N° 4 im Hotel Navigare. Geöffnet Mittwochs bis Samstags. Acht-Gänge-Menü 112 Euro
Danken möchte ich Jens Rittmeyer für das bezaubernde Erlebnis, denn ich weiß, jede Leidenschaft ist mit unendlicher Arbeit verbunden.
Offenlegung: Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Hamburg Marketing. Der Artikel spiegelt jedoch ausschließlich meine eigenen Eindrücke und Meinung wider.
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8 Kommentare
Oh wow! Das sieht alles toll aus! Sowohl die Location als auch das Essen. Ich fange jetzt schon mal an zu sparen, damit ich mir dort mal ein Menü leisten kann 😉
Liebe Grüße
Ria
Dankeschön liebe Ria.
Ich bin für besondere Gourmet-Tipps immer zu haben. Also, direkt neben dem Sterne Restaurant No4, also einen Raum weiter, befindet sich das Restaurant Seabreeze. Die Speisekarte ist erschwinglicher und du kannst auch einzelne Gerichte bestellen. Hier werden auch Klassiker wie Wiener Schnitzel angeboten, und das beste – die Speisen kommen aus der selben (Sterne) Küche. So lange musst du also nicht sparen um in Sternegenuss zu kommen 🙂
Ganz liebe Grüße
Svemirka
Das Essen sieht ja wirklich zauberhaft aus, da würde ich auch gerne einmal essen gehen. Und den Bio Hof Ottilie kann ich ebenfalls nur empfehlen. Der Kuchen ist ein Traum, und die Location einmalig schön und vor allem ruhig und nicht so überlaufen wie die anderen Höfe, wo schon die ganzen Busse auf dem Parkplatz stehen.
Lg Miriam
Liebe Miriam,
wir scheinen den gleichen (guten) Geschmack zu haben 🙂 Ich war so oft im Alten Land aber als ich den Bio Hof Ottilie besuchte, war ich ebenfalls verzaubert.
Danke dir, liebe Grüße
Svemirka
Wieder sooo schön geschrieben, liebe Svemirka! Da möchte ich am liebsten gleich ins Alte Land düsen. Und die Fotos machen auch echt Lust auf die kulinarischen Leckerbissen 🙂
Liebe Grüße
Kathrin
Liebe Kathrin,
ich freue mich sehr, danke dir! Das Alte Land steht auch auf meiner Natur und Kulinarik-Ausflugsliste ganz oben. Spätestens zur Apfelblüte bin ich wieder dort und freue mich auf die farbintensiven Eindrücke.
Liebe Grüße von der Elbe,
Svemirka
Liebe Svemirka,
auch das hört sich wieder nach einem echten Genussreisetipp an.
Und dann alles auch noch ganz bei mir in der Nähe.
Ottilie kannte ich auch schon… aber das Restaurant z.B. auch noch gar nicht.
Lieben Dank.
Viele Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
danke dir für das tolle Feedback. In so einer schönen Ecke lebst du, was für ein Traum. Wenn ich das nächste mal bei dir in der Nähe bin, dann komme ich vorbei 🙂
Viele liebe Grüße von der Elbe,
Svemirka